Jürgen Arnold Henckell's Lebenslauf

02. August 1915

Jürgen Arnold wurde in Hamburg, Breitenfeldstraße 56, geboren.
Sein Vater Carl Justus (1883-1964) war zuletzt Abteilungsleiter und Bevollmächtigter der Sparkasse Hamburg.

Jürgen besuchte die Grundschule in der Knauerstraße vier Jahre und später die Oberrealschule in Eppendorf, in der er Ostern 1932 die Reife für Obersekunda erreicht.

1932

Um sein zeichnerisches Talent zu vollenden, besuchte er bereits mit 16 Jahren von Ostern 1932 an die Landeskunstschule in Hamburg, Lärchenfeld - später genannt die Hansische Hochschule für bildende Künste. Er studierte dort 10 Semester Grafik (plus Ergänzungsfächer) bis 1938 und war dort Schüler von Professor Hugo Meier-Thur.
Sein Studium unterbrach er für etwa anderthalb Jahre, um im April/Mai 1934 an einem Wehrsportkursus im Trittau-Lager teilzunehmen. Dann machte er im Sommer eine dreimonatige Wanderung durch sein Vaterland, Schweiz bis zur italienischen Grenze.
Vom 1. Oktober 1934 bis 30. September 1935 leistete er 1 Jahr freiwilligen Arbeitsdienst in Marne/S-Holstein ab.
Ab 1. Oktober 1935 setzte er sein Studium fort.
Jürgen besaß vielseitige Talente. Neben seinem Talent in der Zeichenkunst in Verbindung mit der Malerei, war er auch schriftstellerisch tätig und sehr musikalisch.
Schon während seines Studiums erhielt er gebrauchsgrafische Aufträge u.a. vom Hamburger Senat, dem (damals) größten Chronometer-Hersteller (Wempe) und anderen Firmen. Später kamen auch Textaufträge für die Zigarettenwerbung "Gold Dollar" der British-American-Tobacco-Comp. hinzu.
Ausstellungen in Hamburg, Berlin und München. Er schrieb und zeichnete für die Hamburger Presse. Neben Studium und Beruf hatte er bereits 1935 Auftritte als Kabarettist.

1939

Nach dem Studium arbeite Jürgen, der sich bereits als Vortragskünster erfolgreich präsentierte, mit anderen Künstlern zusammen in Dr. Hans Harbecks literarischem Kabarett "Die sieben Stichlinge", Curio-Haus, Hamburg mit.
Er wirkte auch solistisch mit eigenen Texten und Kompositionen und übernahm schließlich die Programmleitung (hauptberuflich seit Okt. 1940) in Hamburgs literarischem Kabarett "Bronzekeller" (bis zu dessen Schließung im Jahr 1943 durch Polizei und Gestapo). Danach Engagements u.a. in Theo Prosels Münchner "Simpl", Adolf Gondrells "Bonbonniere" und Karl Valentins "Ritterspelunken" (die von Hans Reintjes geleitet wurde), dort schließlich auch Programmgestalter und Regisseur. Willi Schaeffers holte mich 1943 als Klavierhumorist und Conferencier in sein Berliner "Kabarett der Komiker". Dort u.a. mit Peter Frankenfeld und Georg Thomalla zusammen gearbeitet.

1943

In diesem Jahr heirate Jürgen seine Annedore Siemann (1921-2009). In dieser Zeit war er auf seiner kabarettistischen Schlesien-Tournee mit der "Bonbonniere", München, deren Programmleitung er hatte. 1944 wurde München ausgebombt - so zog er von München nach Blumberg.
Im selben Jahr erschien sein erster Buch-Roman Das schwarze Schiff (1944, Kranich Verlag, Berlin). Das Buch sollte verfilmt werden! Der Vertrag mit der UfA Berlin (Universum Film AG) mit Regisseur Wolfgang Liebenheiner fiel leider mit dem Kriegsende zusammen, und so fiel auch die Verfilmung ins Wasser.
Durch die Lehrjahre in der Münchner "Bonbonniere" ermutigt, gründete Jürgen gleich nach dem 2.Weltkrieg im Herbst 1945 in Schwenningen eine Gastspieldirektion. Mit seinem eigenen (und erstes Südwestdeutsches) Reisekabarett Tournee auf Touren, das sich zum Kabarettimen Theater: Der Widerspiegel entwickelte.

???

Als von Adolf Gondrell eingesetzter Programmleiter (und Klavierhumorist, Moderator und Texter) mit der Münchner "Bonbonniere", nach deren Ausfall durch Kriegsschäden monatelang auf Tournee (s. Werner Schumann "Unsterbliches Kabarett", Verlag Beeck, Hannover 1948).

1946

Jürgen wurde 1946 Vater seines Sohnes Tilman Jürgen, der ihn 1973, 1976 und 1983 mit drei Enkeln beglückte.

weitere Jahre

(Stand 1995)

Seine Romanveröffentlichungen (auch unter Pseudonymen)

1953/54	Die Straße der Verlorenen
1954	Vierzehn fielen vom Himmel
1954	Der Mann im Moor
1954	Die Sünden der Väter
1954/55	Das Schicksal heißt Wasser
1955	Die doppelte Straße
1955	Landeplatz des Teufels
1956	Es begann auf Bahnsteig 4
1956	Geh nach Venedig
1956	Das gestohlene Antlitz
1956	Schwarze Finger, weiße Westen
1957	Petra und der Unsichtbare
1957	Die Reise nach Meersburg
1957/58	Schlangen im Paradies
1958	Romanze am See
1959	In einem Jahr
1960/61	Ruf aus der Tiefe
1960/61	Jeder muss durch seine Hölle

Seine Bücher (dto)

1944	Das schwarze Schiff
1959	Taube mit schmutzigen Flügeln
1959	Heimkehr ins Paradies - auch holl. übersetzt: 1965/66 "Eiland der verboden Listen"
1959	Zij zaagen de Dood (Vierzehn fielen vom Himmel) - auch flämisch übersetzt: 1961
1968	Wecken in der Dämmerung (Goldenes Strandgut)
1972	Unkraut des Himmels

04. August 2007

Jürgen Arnold verstirbt im erfüllten Alter von 92 Jahren nach kurzer Krankheit im Krankenhaus Stühlingen.
Seine Urnenbeisetzung fand im engen Rahmen statt; seine Asche ruht im Boden des Blumberger Friedhofs.

11. Januar 2009

Seine geliebte Ehefrau Anne-Dorothea (genannt Annedore) verstirbt nach längerer Krankheit im Alter von 88 Jahren und wird 5 Tage später zu seiner Urne beigesetzt.
Gemeinsam erwarten sie die biblische Hoffnung der Auferstehung.